WÄ…tki
 
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und spähte hinein. Das Gestein war durch mächtige Balken
abgestützt. Bereit, jeden Augenblick zurückzuspringen, falls er
nachgab, rüttelte er an einem der Stützbalken in unmittelbarer
Nähe des Stolleneingangs. Er gab jedoch nicht nach, und so
betrat er vorsichtig den Tunnel. Seine Schritte hallten von den
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Wänden wider. Als er weiter im Inneren einen Stützbalken
testete, rüttelte er nicht mehr so heftig daran, aber doch kräftig
genug, um sich vergewissern zu können, daß die Abstützung
noch in Ordnung war. Auf diese Weise arbeitete er sich etwa
zehn Meter weit vor. Bis zu dieser Stelle reichte das Tageslicht,
das durch die Eingangsöffnung fiel, gerade noch aus, um
schwach erkennen zu können, daß der Stollen ein Stück weiter
einen Knick machte. Bourne blickte sich noch einmal kurz um
und kehrte wieder zum Ausgang zurück.
»Alles in Ordnung«, erklärte er Sarah, wieder im Freien, wo
er nach der absoluten Stille des Stollens den Wind nun stärker
spürte. Er half ihr absitzen und führte die beiden Pferde über
die unter dem Schnee verborgenen Geleise in den Stollen, wo
die Tiere den Untergrund wieder deutlich sehen konnten und
sicherer vorangingen. Die Luft im Stollen stand absolut still.
»Werden wir hier bleiben?« fragte Sarah.
Er blickte sich nach ihr um. Dies war einer der wenigen
Sätze, die sie seit dem Tag von Claires Tod gesprochen hatte.
Ihre Miene drückte Mutlosigkeit aus, aber in ihrer Stimme
schwang doch ein leichter Hoffnungsschimmer mit, als könnte
dies das Ende ihrer Strapazen bedeuten, als könnte nun eine
Phase von zumindest geringfügiger Geborgenheit und
Sicherheit ihren Anfang nehmen.
»Nein«, erwiderte er. »Genau davon werden sie nämlich
ausgehen. Sie brauchen nur einen Blick auf die Karte zu
werfen, um zu wissen, daß dies der einzig mögliche
Rückzugsort in weitem Umkreis ist.« Seine Stimme hallte von
den Wänden des Stollens wider. »Gewißheit werden sie
allerdings erst haben, wenn sie unseren Spuren bis hier herauf
gefolgt sind. Ich hoffe allerdings, daß der Wind unsere Spuren
verwischen wird, so daß sie ziemliche Schwierigkeiten haben
werden, uns zu folgen. Ich schätze, daß wir noch etwa einen
halben Tag Zeit haben, bis sie hier auftauchen. Und das wird
ausreichen.«
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Sie begriff nicht.
»Was hast du denn? Hast du keinen Hunger? Wenn wir auch
nicht mehr viele Vorräte haben, werden wir doch jetzt mal
ordentlich essen. Wer weiß, wann wir dazu wieder Gelegenheit
haben.«
Und zum ersten Mal seit langem war in Sarahs Augen
wieder so etwas wie ein schwaches Leuchten zu erkennen.
Sogar ihr Gesichtsausdruck veränderte sich ganz leicht, als
breitete sich darin der Anflug eines Lächelns aus.
Er lockerte den Pferden lediglich die Sattelgurte, ohne ihnen
jedoch die Sättel abzunehmen, da er mit der Möglichkeit
rechnete, daß sie früher als erwartet von ihren Verfolgern
eingeholt wurden und überstürzt aufbrechen mußten. Eben
machte er sich daran, den Schlafsack vom Rücken der Schecke
zu binden, um Sarah darin einzuwickeln, als er sich eines
Besseren besann.
»Ich habe etwas für dich zu tun.«
Das sollte nicht schroff klingen, obwohl es letztlich doch so
herauskam. Allerdings weckte bereits die Vorstellung, eine
Aufgabe zugeteilt zu bekommen, Sarahs Lebensgeister, und sie
wirkte keineswegs widerspenstig, sondern eher interessiert.
»Ja, was?«
»Weiter hinten im Stollen ist ein Knick im Gang. Kannst du
von dort etwas Holz holen. Du mußt dabei aber ganz vorsichtig
sein. Vor allem darfst du kein Holz von der Abstützung selbst
nehmen. Nimm nur von den Abfällen, die dort massenweise
auf dem Boden herumliegen. Wenn du nämlich etwas von der
Abstützung nimmst, kann jeden Augenblick der ganze Stollen
hier einstürzen.«
Ihre Begeisterung schien etwas geschwunden.
»Du brauchst keine Angst zu haben. Halte dich immer in
einigem Abstand vom Fels, und dir kann nichts passieren.«
Sie sah ihn, nicht sonderlich überzeugt, an und wandte sich
mit einem langsamen Nicken zum Gehen. Er selbst band an
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den Schwellen unter den Geleisen die Pferde fest und ging
nach draußen.
3
Gleich bei der Wellblechhütte fand er, wonach er suchte -
ein Stück verrostetes Blech, das halb aus dem Schnee her-
vorragte. Es hatte genau die richtige Größe - etwa einen halben
Meter lang und breit - und nachdem er das dünne Blech aus
dem Schnee gezogen hatte, trat er auf die Tür des Schuppens
zu.
Sie war mit einem Vorhängeschloß gesichert, das er jedoch
nicht aufbrechen wollte. Auf diese Weise hätte er i ren
Verfolgern nur ein unmißverständliches Zeichen hinterlassen,
daß sie hier gewesen waren. Obwohl der Wind inzwischen [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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