WÄ…tki
 
[ Pobierz całość w formacie PDF ]

Augenblicke später tauchte im Licht der Sterne eine Rotte Rukhs auf. Sie trottete von Norden nach Süden.
Die Elfen, Wurrlinge und Pferde standen ganz ruhig da, als das Gezücht auf der Straße an ihnen vorbeitrottete, in
der Dunkelheit verschwand und schließlich auch die Geräusche verstummten.
»Vash!«, zischte Phais. »Sie laufen voraus, möglicherweise, um den Günarschlitz zu bewachen.«
»Nein!«, stöhnte Tipperton. »Bedeutet das, dass wir einen noch größeren Umweg nehmen müssen, der uns zum
Ralo-Pass führt?«
»Nicht, wenn wir vor ihnen den Spalt erreichen«, antwortete Loric ruhig. »In weniger als einem Werst«, fuhr er
an Phais gewandt fort, »beschreibt die Straße einen weiten Bogen zur Furt über den Häth. Wenn die Rüpt dem
Straßenverlauf folgen, können wir abkürzen und die Furt vielleicht vor ihnen erreichen. Ich würde sagen, wir
reiten bei Tagesanbruch los. Und zwar direkt über die Hügel zur Furt.«
»Warum warten wir auf die Morgendämmerung?«, erkundigte sich Beau. »Können wir nicht sofort losreiten?«
255
»Nay, Herr Beau«, antwortete Phais. »Das Land vor uns ist zu unwegsam und gefährlich, als dass die Pferde es
bei Dunkelheit durchqueren könnten. Selbst wenn wir jetzt aufbrächen, würden wir die Rüpt nicht überholen,
weil Schluchten und Klippen uns aufhielten. Alor Lorics Plan ist jedoch gut und bietet uns die besten Chancen,
den Schlitz vor ihnen zu erreichen.«
»Wie weit ist die Häth-Furt entfernt?«
»Gemessen am Flug des Raben etwa zehn Werst«, antwortete Loric. »Sollten wir auf Hindernisse stoßen,
werden es mehr.«
»Und wie weit ist es über die Straße?«
»Vielleicht zwei Werst mehr.«
»Wann wird es hell?«
»In zehn Kerzenstrichen.«
Tipperton rechnete konzentriert nach, aber Beau kam ihm zuvor. »Meiner Treu, das wird verdammt knapp,
stimmt's?«
Loric nickte. »Sollte die Brut langsamer werden oder gar lagern und ruhen, bevor sie die Furt erreichen, sollten
wir den Fluss bereits überquert haben, bevor sie dort ankommen.«
»Dann können wir nur hoffen, dass das Gezücht müde Beine hat und eine lange Pause braucht«, meinte Beau.
Sie sattelten und beluden die Pferde, gaben jedem Tier eine Ration Hafer und aßen selbst etwas, während sie
darauf warteten, dass die Morgenröte über den Grimmwall kroch. Währenddessen frischte ein kühler Wind von
Westen auf.
Sie ritten, so schnell sie ihre Pferde zu treiben wagten, über die Hochebene. Die Landschaft war zerklüftet, die
Hügel wurden von Felsschluchten und Klippen unterbrochen, und teilweise mussten sie sich vorsichtig über den
blanken Fels tasten. Ab und an mussten sie dichtem Gestrüpp ausweichen. Beau jammerte und Tipperton kochte
innerlich, wenn sie gezwungen waren, einen Umweg zu machen. Dann wiederum
256
kamen sie an tiefe Einschnitte, in denen sie abstiegen und die Pferde am Zügel führten, falls sie überhaupt einen
Weg fanden. Manchmal mussten sie am Rand entlang reiten, bis sie auf einen passenden Übergang stießen.
Dabei fragte sich Tipperton die ganze Zeit, ob sie das Gezücht überholt hatten oder noch hinter ihm waren. Dann
wiederum kamen Abschnitte, wo der weiche, lehmige Boden mit Heidekraut überwuchert war. Hier konnten sie
galoppieren und kamen schnell voran. Leider konnten sie diese Geschwindigkeit nicht lange durchhalten. Denn
auch wenn das Gelände gut passierbar war, mussten sie insgesamt dreißig Meilen zurücklegen. Das war eine
lange Strecke für die Pferde, und sie mussten mit den Kräften der Tiere haushalten. Also variierten sie das
Tempo, führten die Pferde immer wieder am Zügel oder legten kurze Pausen ein. Beau und Tipperton jedoch
liefen unruhig umher, bis sie wieder aufstiegen und weiter ritten.
Auch wenn sie gelegentlich rasteten, die Sonne tat das nicht, denn ihr unaufhaltsamer Weg wurde nicht von dem
Schicksal der Kreaturen weit unter ihr beeinflusst.
Mit den Waffen in der Hand krochen die vier auf den Hügelkamm, die letzten paar Schritte bäuchlings. Dort
blieben sie im warmen Licht der Nachmittagssonne liegen und spähten scharf auf die kargen Wälder, die den
Häth säumten. Links von ihnen führte der Alte Weg durch das Land zum Ufer des breiten Flusses, der durch die
Schneeschmelze im fernen Grimmwall zu einem starken Strom angeschwollen war. Die Straße war verlassen,
aber eine Meile nördlich bog sie um eine Hügelflanke und war nicht mehr einzusehen.
Sie suchten die Schatten ab, die immer länger wurden, als die Sonne weiter sank.
»Ich sehe nichts«, zischte Beau schließlich.
»Ich auch nicht«, murmelte Tipperton. Er wandte den Kopf. »Was erkennen Eure Adleraugen, Lady Phais?«
257
»Bäume, Schatten, einen Fluss«, erwiderte Phais. »Aber keine Rüpt. Allerdings kommt es mir unnatürlich still
vor. Kein Vogel ist weit und breit zu sehen, die Tiere schweigen, und kein Eichhörnchen springt durch die
Zweige. Ich kann auch nur an einigen Stellen zwischen den Bäumen hindurch das andere Ufer erkennen.« Sie
sah Loric an. »Was sagst du, Chier?«
»Es gibt nur eine Möglichkeit, wie wir es herausfinden können. Wir müssen jetzt übersetzen, bevor die Sonne
untergeht. Wenn es zu einem Kampf kommen sollte, möchte ich nicht, dass die Dunkelheit die Sicht und die
Kampfkraft der Waerlinga behindert.«
Bei seinen Worten schlug Tipperton das Herz bis in den Hals, und er hörte, wie Beau nach Luft schnappte. Dann
atmete er einmal tief durch. »Dann sollten wir wohl besser loslegen«, meinte er. Die Sonne hing dicht über dem
Horizont, und seine kräftige Stimme wurde von dem Knoten in seinem Bauch Lügen gestraft.
Sie glitten vorsichtig vom Kamm des Hügels zurück, liefen geduckt hinunter, wo sie sich aufrichten konnten,
ohne dass jemand sie von der Furt aus sehen konnte. »Wie möchtest du reiten, Chier?«, fragte Loric Phais, als sie
die Pferde erreicht hatten. »Galopp oder Schritt?«
Sie runzelte die Stirn. »Wenn wir galoppieren, riskieren wir, mit vollem Tempo in einen Hinterhalt zu geraten.
Im Schritt kann jeder, der auf uns wartet, sich länger vorbereiten.«
Die Elfe sah Tipperton an.
»Lieber schnell hinein und schnell wieder hinaus«, erklärte der Wurrling.
Beau zuckte nur mit den Schultern, als Phais ihn ansah.
Sie lächelte Loric an. »Dann folgen wir Herrn Tippertons Rat.«
Loric erwiderte das Lächeln. »Also dann, Galopp!«
258
Die Lian setzten die Wurrlinge auf die Packpferde. »Haltet Euch bereit«, riet Phais, »denn auch wenn wir nichts
entdeckt haben, könnten Rüpt auf uns warten. Vor allem auf der anderen Uferseite, die wir nicht einsehen
konnten.«
Tipperton legte einen Pfeil auf die Sehne, und Beau lud ein bleiernes Geschoss in seine Schleuder. Als Phais
aufstieg, sagte Beau: »Ich wünschte, ich hätte geübt, vom Pferd aus zu schießen.«
»Wer hätte das wissen können, Beau«, meinte Tipperton. »Wer?«
Loric stieg auf. »Chieran?«
Phais lächelte ihn an, und ihre Augen funkelten. »Vi chier ir, Loric.«
»E vi chier ir«, antwortete er zärtlich.
Phais sah geradeaus und zog ihr Schwert. »Wenn wir um den Hügel biegen ...« Sie legte sanft die Hacken an die [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • bialaorchidea.pev.pl
  •  
    Copyright © 2006 MySite. Designed by Web Page Templates